Portrait-Aufnahme Claudia Nolte
Claudia Crawford

Claudia Crawford (geb. Wiesemüller, geschiedene Nolte)

* geboren 07.02.1966 in Rostock


Elektronikfacharbeiterin, Bundesministerin, Dipl.-Ing., rk.

Übersicht

1972-1982 Polytechnische Oberschule in Rostock, anschließend Lehre als Elektronikfacharbeiterin
1985-1990 Abitur, Ingenieurstudium für Automatisierungstechnik und Kybernetik an der TU Ilmenau, Diplomingenieur, anschließend wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU-Ilmenau
1989 Mitglied des Neuen Forums in der DDR
seit 1990 Mitglied der CDU
März-Okt.1990 Mitglied der Volkskammer, Obfrau für Jugend und Sport in der CDU/DA-Fraktion
1990-2005 Mitglied des Deutschen Bundestages
1991-1994 Frauen- und jugendpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
1992-1994 Mitglied des Landesvorstandes und Vorsitzende des Landesfachausschusses Familienpolitik der CDU Thüringen
1994-1998 Bundesministerin für Frauen, Jugend, Familie und Senioren (mit 28 Jahren jüngstes Mitglied einer deutschen Bundesregierung)
1996-2000 Mitglied des Präsidiums der CDU
1999-2002 Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Belange der Menschen mit Behinderungen
2002-2005 Stv. Vorsitzende des Unterausschusses Vereinte Nationen, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses, Stv. Vorsitzende des Haushaltsausschusses und Länderbeauftragte des Deutschen Bundestages für die Republik Moldau
2006-2009 Leiterin der serbischen Außenstelle der Konrad-Adenauer-Stiftung in Belgrad
2010-2013 Leiterin des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in London
2013-2019 Leiterin des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Moskau
Seit 2019 Leiterin des KAS-Auslandsbüros Österreich

Claudia Crawford begann ihre politische Karriere im Kreisvorstand der CDU und der JU in Ilmenau. In der letzten DDR-Volkskammer war sie in der CDU/DA-Fraktion Obfrau für Jugend und Sport. Bei den Bundestagswahlen 1990, 1994 und 1998 war sie Spitzenkandidatin der Thüringer CDU. In ihrer Ministeramtszeit im 5. Kabinett Kohl gelang eine grundlegende Neuregelung des Familienlastenausgleichs mit vermehrten Leistungen des Bundes für Kindergeld und Kinderfreibetrag. Auch setzte Crawford sich mit Erfolg für die Bestrafung von Vergewaltigung in der Ehe und für die Bekämpfung der Kinderpornographie ein. Insgesamt war ihr an einer Stärkung der Rolle der Familie und der Frau in der Gesellschaft und an einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie gelegen. Auf der Weltfrauenkonferenz in Peking im September 1995 verlangte sie von China die uneingeschränkte Achtung der Menschenrechte.

  • M. Jansen: Das Claudia-Nolte-Phänomen. Bonn 1997;
  • H.-G. Merz, in: U. Kempf/H.-G. Merz (Hg.): Kanzler und Minister 1949–1998 (2001).

Manfred Agethen