Portrait-Aufnahme Hanna Laurien
Hanna-Renate Laurien

Hanna-Renate Laurien

* geboren 15.04.1928 in Danzig
† gestorben 12.03.2010 in Berlin
Dr. phil.


Oberstudiendirektorin, Landesministerin, Senatorin, Präsidentin des Abgeordnetenhauses

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Übersicht

Studium der Germanistik, Anglistik und Slavistik in Berlin
1951 Staatsexamen und Promotion
1953 Assessorexamen
bis 1957 im Schuldienst
1957-1963 Studienassessorin, Studienrätin und Oberstudienrätin im Kultusministerium in Düsseldorf
bis 1965 im Schuldienst
1965-1970 Oberstudiendirektorin in Köln
1966 CDU
1967-1970 stellvertretende Kreisvorsitzende in Köln
1971-1976 Staatssekretärin in Rheinland-Pfalz
1976-1981 Kultusministerin in Rheinland-Pfalz
1977-1989 Mitglied des Präsidiums der CDU
1977-1994 Mitglied des Bundesvorstands der Frauen-Union
1981-1989 Senatorin für Schulwesen, Berufsbildung und Sport in Berlin
1981-1995 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses
1985-1993 Vorsitzende der Frauen-Union Berlin
1986-1989 Stellvertreterin des Regierenden Bürgermeisters
1991-1995 Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses
1991-2010 Mitglied des Diözesanrates der Erzdiözese Berlin

Politiker wie sie nennt man heute authentisch. Weil sie sich nicht verbiegen lassen und zu ihren Grundwerten und Meinungen stehen. Hanna-Renate Laurien war so eine Frau. Standfest und unerschrocken, charmant, kämpferisch und resolut, streitbar und versöhnlich: dies sind die Adjektive, die mit ihrem Namen in Verbindung gebracht werden. Antrieb all ihres Handelns war der christliche Glaube, in dem sie tief verwurzelt war.

Elternhaus

Am 15. April 1928 wurde Hanna-Renate Laurien in Danzig als Tochter des Chemikers Dr. Helmut Laurien geboren. Die Mutter Charlotte war Lehrerin, Hausfrau und ab 1939 wieder berufstätig. 1932 siedelte die Familie, nachdem der Vater die Leitung der Stadtwerke übernommen hatte, nach Spremberg (Niederlausitz) über. 1934 wurde sie dort eingeschult und besuchte nach dem Ende der Grundschule ab 1937 das Realgymnasium. Wegen guter Leistungen im Gymnasium übersprang sie eine Klasse. 1942/43 wurde sie mit ihrer Klasse für die Betreuung landverschickter Kinder eingesetzt, 1944 bis 1945 erfolgte die Einberufung zum Arbeitsdienst nach Sellin in der Neumark. 1944 zog die Familie nach Berlin.

Hanna-Renate Laurien beschreibt ihr Elternhaus in der als trist empfundenen Industriestadt Sellin als protestantisch und gut–bürgerlich, mit vielen geistigen Anregungen.

Studium und Konversion

Nach dem Abitur an der Königin-Louise-Stiftung 1946 studierte sie in Berlin Germanistik, Anglistik und Philosophie, zunächst an der Humboldt-Universität, ab 1948 an der Freien Universität. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie sich während des Studiums als Platzanweiserin, Reporterin, Stenotypistin und Fürsorgerin.

Im Alter von 24 Jahren trat sie 1952 zum Katholizismus über, weil „es in der katholischen Kirche die Beichte und den Neuanfang gibt“. Der Katholizismus wurde für sie Lebenssinn und Heimat zugleich. Mit ihrer Konversion traf sie eine Entscheidung, die sie als Glück ihres Lebens bezeichnete. Hanna-Renata Laurien blieb unverheiratet und legte als Laien-Dominikanerin gegenüber der katholischen Kirche das Gelübde der Ganzhingabe ab. In seiner Ausschließlichkeit und Konsequenz kam dieser Schritt einem Ehegelöbnis gleich. Zwei Verlobungen hatte sie davor gelöst.

Lehrerin

1951 legte Laurien ihr erstes Staatsexamen ab und wurde an der FU mit einer Arbeit über die „Stilelemente der historischen Dietrichepen“ zum Dr. phil. promoviert. Zu Beginn der 1950er Jahre übersiedelten ihre Eltern ins Rheinland, nachdem der Vater eine Stelle als Regierungsdirektor im Bundeswirtschaftsministerium angenommen hatte. Laurien trat nach ihrem Studienabschluss in den nordrhein-westfälischen höheren Schuldienst ein. Zunächst war sie an der Marienschule in Euskirchen tätig. Im Juli 1953 bestand sie ihre Abschlussprüfung am Lehrerseminar in Bonn. Während der Sommerferien erfolgten mehrere England-Aufenthalte und der Besuch der Summer School der London University.

Von 1957 bis 1963 arbeitete sie im Düsseldorfer Kultusministerium als Referentin des damaligen Kultusministers Werner Schütz. 1963, nachdem Schütz von Paul Mikat abgelöst worden war, schied sie aus dem Ministerium aus und war bis 1965 Fachleiterin im Bereich „Deutsch“ am Düsseldorfer Studienseminar für die Lehrerausbildung. 1964 wurde sie stellvertretende Vorsitzende des Philologenverbands in Nordrhein-Westfalen, 1967 als erste Frau zu dessen Vorsitzender gewählt. Ihr besonderes Bemühen galt der Reform des dreigliedrigen Schulsystems.

Als Oberstudiendirektorin der Königin-Luise-Schule in Köln von 1965 bis 1970 sah sie sich in der Verantwortung für eine gute gymnasiale Ausbildung. Dabei scheute sie sich nicht, sich über Konventionen hinwegzusetzen: Unter ihrer Leitung gab es für die Schülerinnen kein Abschminken vor dem Schultor mehr, kein hastiges Wechseln von Kleidungsstücken. Revolutionäre Dinge wie Make-Up, offene Schuhe oder gar Hosen in der Schule waren nun für die Mädchen nicht nur denkbar, sondern sogar erlaubt. 1967 sorgte sie dafür, dass eine schwangere Schülerin entgegen damals geltenden Regelungen zum Abitur zugelassen wurde. Ebenso sorgte sie ein Jahr später dafür, dass eine unverheiratete schwangere Lehrerin nicht disziplinarisch abgestraft und versetzt wurde.

Der Weg in die Politik

Seit 1958 engagierte sich Hanna-Renate Laurien für die CDU, trat aber erst 1966 der Partei bei. Ihren ersten Auftritt hatte sie im November 1964 beim Kulturpolitischen Kongress der CDU in Hamburg zum Thema „Bildung in der modernen Welt“.

Der weitere Aufstieg verlief schnell: 1967 wurde sie zur stellvertretenden Vorsitzenden des CDU-Kreisverbandes Köln-Land gewählt, 1969 kandierte sie – allerdings erfolglos- als Nachfolgerin von Aenne Brauksiepe bei der Wahl zum 6. Deutschen Bundestag für den Wahlkreis Köln-Nord. Wie schwierig der Wahlkampf und die Leitung einer Schule zu vereinbaren waren, kann man in ihrem persönlichen Nachlass nachlesen.

Rheinland-Pfalz

1970, nach der verlorenen Bundestagswahl, wechselte sie in das rheinland-pfälzische Kultusministerium. Hier kamen ihr sowohl ihre Verwaltungserfahrung als auch ihre langjährige Tätigkeit im Schuldienst zugute. Ab 1970 war sie Hauptabteilungsleiterin, ab 1971 Staatssekretärin unter dem rheinland-pfälzischen Kultusminister Bernhard Vogel. Bei der Einführung der Simultanschule in Rheinland-Pfalz waren der Kultusminister und seine Staatssekretärin heftigen Anfeindungen ausgesetzt.

Nach der Wahl Bernhard Vogels zum Ministerpräsidenten wurde sie 1976 zur Kultusministerin berufen. Dieses Amt übte sie bis 1981 aus. Während ihrer Zeit als Kultusministerin eröffnete sie mit dem so genannten „Laurien-Modell“ eine Teilzeitbeschäftigungsmöglichkeit für Lehrkräfte, lange bevor es so etwas offiziell für Beamte gab. Im Zuge des Erneuerungsprozesses der CDU nach der Niederlage bei den Bundestagswahlen 1972 versuchten der neue Parteivorsitzende Helmut Kohl, CDU-Generalsekretär Kurt Biedenkopf und Hanna-Renate Laurien, Signale für eine Öffnung der Union zu den Intellektuellen zu geben.

Innerhalb der CDU zählte Laurien zählte seit Ende der 1960er Jahre mit Paul Mikat, Wilhelm Hahn, Bernhard Vogel und Hans Maier zu den schärfsten Kritikern der sozialdemokratischen Schul- und Bildungspolitikpolitik. Gegensätzliche Positionen vertraten die CDU-Politiker in der Frage der Schulstrukturen (dreigliedriges Schulsystem vs. Gesamtschule), in Bezug auf Lerninhalte (Hessische Rahmenrichtlinien 1972 u. a.) und Hochschulstrukturen (Gremienuniversität, Mitbestimmung u. a.). Bei einer Veranstaltung in Wiesbaden 1973 zum Thema „Schule als Kaderschmiede“ mobilisierte Laurien über 3000 Eltern und machte Front gegen den Missbrauch der Schulen für die politische Vereinnahmung im marxistischen Sinne.

Im Ganzen gesehen profilierte sich Hanna-Renate Laurien in den 1970er Jahren als eine der führenden Bildungspolitikerinnen der Union. Ihre Standpunkte legte sie in zahlreichen Wortbeiträgen, Interviews und Pressegesprächen dar. Auch der bildungspolitische Teil des Ludwigshafener Parteiprogramms der CDU von 1978 trägt ihre Handschrift. Ihr Plädoyer für ein Nebeneinander von Gesamtschule und dreigliedrigem Schulsystem war gleichwohl innerhalb der CDU umstritten.

Frauenpolitik

Wenn Laurien sich auch von den Forderungen der Frauenbewegung distanzierte, so zählte sie zu ihrer Zeit neben Helga Wex, der Vorsitzenden der CDU-Frauenvereinigung, zu den Frauen, die in der Union etwas zu sagen hatten und die von der Männerriege akzeptiert wurden. Von einer Quotenregelung für Frauen hielt sie nichts, aus ihrer Sicht sollten Frauen aufgrund ihrer Kompetenz in Ämter gewählt werden. Darüber hinaus setzte sie sich für den Abbau von Vorurteilen gegenüber politisch engagierten Frauen ein. Eine Frau, die sich politisch betätige, müsse sich, so ihre Auffassung, das falsche schlechte Gewissen abgewöhnen. Anders als Frauen werde kein Mann gefragt, wieso und weshalb er drei bis vier Abende in der Woche für seine politische Laufbahn unterwegs sei.

Von Männern ihrer Partei auf ihre Frauenrolle zurückverwiesen zu werden, empfand sie als Demütigung. „Das ist mein Opfergang: Mich haben sie zuständig gemacht hier in Berlin für die Frauen-Union, ausgerechnet mich, ich bin doch ganz normal CDU-Partei.“ Sie war keine ausgesprochene Frauenpolitikerin, auch wenn sie Alice Schwarzer schätzte. Eine Alice Schwarzer, meinte sie „respektiere ich, auch dann, wenn ich nicht ihre Ansichten teile“. Wie tief es sie mitunter kränkte, auf ihre Rolle als Frau reduziert zu werden, zeigt folgender, wenn auch vielleicht nicht ganz ernst gemeinter Ausspruch: „Herr Kohl hat ein gebrochenes Verhältnis zu intelligenten Frauen. Und ich bin eine Intelligenzbestie, det genieße ich sogar auch noch, weil es eine königliche Unabhängigkeit gibt. Der Herr Kohl aber schätzt mich nur, wenn ich ihm Männerstimmen bringe.“

Berlin

1981 kehrte sie zurück nach Berlin und übernahm im CDU-Minderheitssenat unter Richard von Weizsäcker das Ressort Schule, Jugend und Sport. In ihrer Zeit als Senatorin erlebten Hausbesetzer in Berlin ihre Hoch-Zeit und Bürgerinitiativen und Umweltverbände versuchten, Einfluss auf die Politik zu gewinnen. Laurien war für viele in der Stadt schnell ein Feindbild. Kein Wunder, schrieb die Journalistin Brigitte Fehrle in der Berliner Zeitung: „Sie war katholisch, konservativ und fröhlich. Sie war streng, unbeugsam und wusste, was sie wollte.“ Doch sie habe sich „nie verbogen, nie gekniffen“. Energisch packte sie ihre Arbeit an und scheute auch nicht den Konflikt mit der mächtigen Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, die gegen die Schulpolitik der Senatorin Front machte. Durch zahlreiche Besuche machte sie sich ein umfassendes Bild von der die Situation in den Berliner Schulen.

Als 1984 Richard von Weizsäcker zum Bundespräsidenten gewählt wurde, kandidierte sie als seine Nachfolgerin. Prominente und unbekannte Berliner, Professoren der Freien Universität und Leute, die noch nie CDU gewählt hatten, riefen zu Lauriens Wahl auf. Das Institut für Demoskopie Allensbach konstatierte bei Berliner CDU-Mitgliedern ein Votum von 53 Prozent für Laurien und nur 34 Prozent für Diepgen. Der Stadtälteste Willi Oesterlein schrieb in bewegenden Worten an seinen jungen Parteifreund Diepgen: „Treten Sie an verantwortlicher Stelle in den Senat ein als Vorbereitung auf die Zukunft. Aber verzichten Sie für diesmal auf eine Kandidatur.“ Es half nichts. Den Machtkampf um das Amt des Regierenden Bürgermeisters verlor Laurien. Sie verblieb dennoch, als loyale Senatorin, in Diepgens Senat und stieg 1986 nach der Berliner Parteispenden- und Bauaffäre zu seiner Stellvertreterin auf. Mit dem Wahlsieg des SPD-Politikers Walter Mompers im Januar 1989 schied sie aus beiden Ämtern aus.

Im Gedächtnis West-Berlins ist Laurien vor allem als charismatische Schulpolitikerin verankert. Sie selbst sah ihre Arbeit als erste Gesamtberliner Parlamentspräsidentin 1991 bis 1995 als Krönung ihrer Karriere. Dort führte sie ein strenges Regiment, das jedoch von Freunden und Gegnern anerkannt wurde. Mit dem Satz „Gegen meine Schulhof-Stimme kommen Sie doch nicht an“, brachte sie lautstarke Zwischenrufer zur Räson. Zu Abstimmungen holte sie Abgeordnete persönlich aus dem Casino in den Plenarsaal zurück, hatte bei Bedarf aber auch immer ein paar Kopfschmerztabletten für sie zur Hand. Der inzwischen verstorbene Kabarettist Wolfgang Neuss verpasste ihr wegen ihrer resoluten Art den Spitznamen „Hanna Granata“. 1993 organisierte sie den Umzug des Abgeordnetenhauses vom Rathaus Schöneberg in das wiederhergestellte Gebäude des ehemaligen Preußischen Landtags. Hier leitete sie zahllose Sitzungen mit schlagfertiger Autorität. Die Berliner Bevölkerung rief sie im Herbst 1992 zu Demonstrationen gegen aufkeimende Ausländerfeindlichkeit und Rassismus auf. Sie setzte sich vehement für die Verlegung des Sitzes der Bundesregierung von Bonn nach Berlin ein. Unvergessen ist, wie sie eine späte, uferlose Plenardebatte mit dem Ausruf „Ihr habtse doch nicht alle!“ zum abrupten Ende brachte. Ihren Abschied aus dem Amt garnierte sie mit der Weisheit des Theologen Balthasar Gratian: „Lasse die Dinge, ehe sie dich verlassen“, in ihrer Fassung: „Man soll gehen, wenn es den Leuten noch leid tut“.

Unruhestand

Nach ihrem Abschied aus der Tagespolitik widmete sie sich intensiv ihren zahlreichen Ehrenämtern: weil sie ihre Wurzeln in Danzig nicht vergessen hatte, trat sie für die deutsch-polnische Versöhnung ein. Am wichtigsten war ihr das Engagement für die Kirche: Sie amtierte als Vorsitzende des Berliner Diözesanrats, war Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, Vorsitzende des Katholischen Frauenbunds und viel gefragte Vermittlerin in religiös bedingten Konflikten. Sie kämpfte für die Ökumene und dachte über das Priesteramt der Frau nach. Sie war seit 1981 aktives Mitglied der Gemeinde Mater Dolorosa in Berlin-Lankwitz, wenn sie in Berlin war gab es keinen Sonntag, an dem sie den Gottesdienst versäumte. Glaubensfreude, Glaubenserhaltung, das Miteinander und die gelebte Gemeinsamkeit schätze sie an ihrer Gemeinde.

Hanna-Renate Laurien gehörte von 1967 bis 2004 dem Hauptausschuss des Zentralkomitees der deutschen Katholiken an und sie trat als Predigerin und Vortragsrednerin auf. Dass Frauen auch das Priesteramt offenstehen sollte, sah sie als selbstverständlich an. Schon als Lehrerin in Köln und Laienbeauftragte der Bischöflichen Kommission für Schule und Bildung und Mitglied des Seelsorgerates mischte sie sich in die Kirchenpolitik ein. Vom langjährigen Kölner Erzbischof Josef Kardinal Frings wurde sie – als einzige und erste Frau unter lauter Männern — zur Frage der gemischten Schulen gehört und zu ihm ins Ordinariat zitiert. Selbstbewusst erinnerte sie sich an ihre Reaktion damals: „Wissen Sie, Herr Kardinal, habe ich zu ihm gesagt, ich halte das bei einem Menschen, dem ich vertraue so, dass ich die Beschwerden sammle und ihn dann nur ein, zweimal im Jahre her zitiere. Der Kardinal hat's ab da auch so gehalten.“

Als Mitbegründerin und stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Gegen Vergessen – für Demokratie“ setzte sich Laurien in der öffentlichen Diskussion intensiv mit dem Nationalsozialismus, der Würdigung seiner Opfer und der Bekämpfung seiner politischen Erben auseinander. Sie war Befürworterin der Errichtung eines zentralen Mahnmals zum Gedenken an die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, was sie wie folgt begründete: „Wir dürfen die Opfer des Terrors nicht in Güteklassen einteilen. Gott hat jedem Menschen die gleiche Würde gegeben.“

Würdigungen

Hanna-Renate Laurien starb am 12. März 2010 in Berlin. Angesichts der Nachricht von Lauriens Tod würdigte Bundeskanzlerin Angela Merkel sie als „eine der prägendsten politischen Persönlichkeiten der letzten Jahrzehnte“. In einem Trauergottesdienst in der St. Hedwigs-Kathedrale nahm Berlin am 29. März 2010 Abschied. Unter den Gästen in der voll besetzten Kathedrale waren neben dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit Parlamentspräsident Walter Momper, Kardinal Georg Sterzinsky sowie viele Weggefährten der Verstorbenen.

Klaus Wowereit sprach in seinen Worten des Abschieds: „Hanna-Renate Laurien hat vielen Menschen Freude bereitet. Mit ihrer Streitlust und ihrem Tatendrang, mit ihrer Gabe zuzuhören und sich anderer anzunehmen, mit ihrer Fähigkeit, sich resolut für ein Ziel einzusetzen und viele auf dem Weg dorthin mitzunehmen. An Hanna-Renate Laurien spürte man immer, wie sehr sie im christlichen Glauben verwurzelt war, der ihr Kraft und Inspiration gab, der ihr Bild vom Menschen prägte.“

Ihre Lebensleistung für die deutsch-polnische Aussöhnung würdigte die Theologische Fakultät der Universität Oppeln 2013 mit einer Ausstellung und einem Festakt.

Hanna-Renate Lauriens persönlicher Nachlass wird im Archiv für Christlich-Demokratische Politik verwahrt.

Angela Keller-Kühne