* geboren 16.11.1937
in
Sigmaringen
† gestorben 18.03.2016
in
Stuttgart
Dr. h.c.
Ministerpräsident, Vorstandsvorsitzender, Verwaltungsangestellter
1953-1959 | Ausbildung im Verwaltungsdienst in Giengen/Brenz, Bad Mergentheim und Stuttgart |
1960-1965 | Finanzverwaltung der Stadt Bietigheim |
1965-1967 | Beigeordneter für das Finanzwesen der Stadt Bietigheim |
1967 | Eintritt in die CDU |
1967-1970 | Bürgermeister der Stadt Bietigheim |
1968–1991 | MdL Baden-Württemberg |
1970-1974 | Geschäftsführer der Baugesellschaft „Neue Heimat" Baden-Württemberg |
1972-1978 | Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag Baden-Württemberg |
1973-1974 | Mitglied des Zentralvorstands der „Neuen Heimat" in Hamburg |
1975-1977 | Vorstandsmitglied der Firma Baresel AG in Stuttgart |
1978 | Innenminister von Baden-Württemberg |
1978-1991 | Ministerpräsident von Baden-Württemberg |
1979-1991 | Landesvorsitzender der CDU Baden-Württemberg |
1991-2003 | Geschäftsführer der Jenoptik GmbH bzw. Vorsitzender des Vorstands der Jenoptik AG |
1998-2012 | Aufsichtsratsvorsitzender der Herrenknecht AG |
2002-2011 | Testimonial des Innovationswettbewerbs „TOP 100 – Die innovativsten Unternehmen im deutschen Mittelstand“ und Herausgeber des dazugehörigen, jährlich erscheinenden Buches |
2003-2007 | Vorsitzender des Aufsichtsrats der Jenoptik AG |
2006-2007 | Aufsichtsratsvorsitzender der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck |
2007-2013 | Aufsichtsratsvorsitzender der J&M Management Consulting AG |
2008-2012 | Vorsitzender des Kuratoriums der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. |
„Man kann, was man will“ – diese Devise von Eugen Moritz von Savoyen hat sich Lothar Späth schon als Schüler zu Eigen gemacht. Von 1978 bis 1991 regierte Späth als Ministerpräsident von Baden-Württemberg das neben Bayern wirtschaftlich erfolgreichste Bundesland. Bei den Landtagswahlen 1980, 1984 und 1988 erreichte der Politiker mit dem Spitznamen „Cleverle“ jeweils die absolute Mehrheit für seine Partei, und die CDU konnte alleine regieren. Nach seinem Ausscheiden aus der Politik gelang es ihm, in der Wirtschaft zu reüssieren.
Zur Welt kam Lothar Späth am 16. November 1937 in der hohenzollerschen Residenzstadt Sigmaringen. Er stammte aus einfachen Verhältnissen, sein Vater Friedrich Späth war Lagerhausverwalter; die Mutter, Helene Späth (geb. Lillich), hatte ihre Arbeit als Stenotypistin nach der Heirat 1931 aufgegeben. Aufgewachsen ist er mit seiner 1934 geborenen Schwester Gudrun in der im Landkreis Heilbronn gelegenen Kleinstadt Ilsfeld. Seine Mutter und ihre pietistische Glaubensauffassung haben den jungen Lothar Späth sehr geprägt. Schon früh engagierte er sich in der evangelischen Kirche. In Ilsfeld ging er in die Volksschule, 1947 wechselte er auf die Oberschule in Beilstein, die auch seine Schwester besuchte, danach auf das Gymnasium in Heilbronn. Der Mutter war daran gelegen, dass beide Kinder eine gute Ausbildung erhalten sollten, obwohl es der Familie schwerfiel, das damals noch erforderliche Schulgeld zu bezahlen. Das Gymnasium verließ Späth allerdings nach einem Streit mit seinem Vater nach dem Erwerb der Mittleren Reife – obwohl er Jura studieren wollte wie sein Onkel, der ihm ein Vorbild war. Von 1953 bis 1958 machte er eine Ausbildung im Verwaltungsdienst der Stadt Giengen an der Brenz sowie im Landratsamt von Bad Mergentheim, 1958/59 besuchte er die Staatliche Verwaltungsschule in Stuttgart. In dieser Zeit beschloss er, das Abitur nachzuholen. In Giengen lernte er seine spätere Frau Ursula Heinle, eine Fremdsprachenkorrespondentin, kennen. 1962 heiratete das Paar, 1968 adoptierten sie Sohn Peter, 1971 kam Tochter Daniela zur Welt.
1960 trat Lothar Späth eine Stelle als Stadtoberinspektor in der Finanzverwaltung der Stadt Bietigheim an. Sein Plan, doch noch Jura zu studieren, wurde damit ad acta gelegt. Er hatte zwar die Zulassung zum Begabtenabitur erhalten, allerdings noch nicht das erforderliche Alter von 25 Jahren erreicht. 1965 wurde er Finanzreferent und Leiter des Liegenschaftsamtes der Stadt, von 1967 bis 1970 war er Bürgermeister von Bietigheim. Der Stadtentwicklung und vor allem dem Wohnungsbau galt seine ganze Aufmerksamkeit. Schon 1961 hatte er die Gründung des gemeinnützigen Wohnungsunternehmens „Bietigheimer Wohnbau GmbH“ initiiert, dessen Leitung er übernahm.
1970 verließ er Bietigheim und machte einen weiteren Karriereschritt, er übernahm am 1. April die Geschäftsführung der Neuen Heimat Städtebau Baden-Württemberg mit Sitz in Stuttgart. 1973/74 war er auch im Zentralvorstand der Neuen Heimat in Hamburg tätig, wo er u. a. auch für das Auslandsgeschäft zuständig war. 1975 wechselte er in den Vorstand des Stuttgarter Bauunternehmens Baresel und betreute bis 1977 ebenfalls das Auslandsgeschäft.
Parallel zu seiner Tätigkeit in der Wohnungswirtschaft war Späth auch in der baden-württembergischen Landespolitik aktiv. Annemarie Griesinger und Karl Lang gewannen ihn 1967 als Kandidaten für den Wahlkreis Ludwigsburg-Nord, erst kurz vor der Nominierung trat er in die CDU ein. Ein Entschluss, der ihm – wie er offen zugab – nicht ganz leicht gefallen war, da er aus einem der DVP nahestehenden Elternhaus kam. Überzeugt hat ihn das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft von Ludwig Erhard. Den Wahlkreis konnte er bei der Landtagswahl 1968 – mit 37 Prozent der Stimmen – auf Anhieb der SPD abnehmen. Lothar Späth führte einen personalisierten Wahlkampf, der ihn als Kandidaten in den Vordergrund stellte, wie er es bei einer USA-Reise 1964 im dortigen Präsidentschaftswahlkampf erlebt hatte. 1972 wählte ihn die CDU-Landtagsfraktion als Nachfolger von Erich Ganzenmüller zu ihrem Vorsitzenden – ein Amt, das er bis 1978 innehatte. In dieser Zeit gelang es ihm, die Fraktion zu einem Machtzentrum auszubauen, das sich durchaus als Kontrollorgan der alleinregierenden CDU-Regierung sah und ihr auch ein eigenständiges Profil zu geben. Ihm wurde nachgesagt, die Fraktion „wie ein Manager“ zu führen. Hans Filbinger versuchte, ihn in die Kabinettsdisziplin einzubinden und wollte ihn zum Innenminister ernennen, lehnte allerdings die von Späth gestellten Bedingungen – u. a. Wiedereingliederung von Ressorts, die anderen Ministerien zugeschlagen worden waren – ab. Erst im Februar 1978 übernahm Späth das Amt des Innenministers in der Regierung Filbinger von Traugott Bender. Die Umbildung war aufgrund der Selbstmorde von RAF-Mitgliedern im Oktober 1977 im Hochsicherheitsgefängnis Stuttgart-Stammheim notwendig geworden. Erwin Teufel übernahm den Vorsitz der Landtagsfraktion, hatte dieses Amt bis 1991 inne und setzte die Rolle eines starken und kritischen Partners der Regierung erfolgreich fort. Nur wenige Monate später – im August 1978 – musste Ministerpräsident Hans Filbinger, der Baden-Württemberg seit 1966 regiert hatte, aufgrund der öffentlichen Debatte um seine Tätigkeit als Marinerichter im Zweiten Weltkrieg zurücktreten. In der Fraktion standen Lothar Späth und Manfred Rommel als Nachfolger zur Wahl. Späth setzte sich mit 42 zu 27 Stimmen durch und wurde am 30. August 1978 zum Ministerpräsidenten gewählt. Damit zog erstmals ein Nicht-Akademiker in den Dienstsitz, die Villa Reitzenstein, ein. Am 7. Juli 1979 wurde er zudem auf dem CDU-Landesparteitag in Reutlingen mit 350 von 378 abgegebenen gültigen Stimmen Vorsitzender der baden-württembergischen CDU – ebenfalls in Nachfolge von Hans Filbinger. 1981 wurde er Mitglied im Bundesvorstand der CDU.
In seiner Zeit als Ministerpräsident gelang es Lothar Späth – so die Würdigung von Heribert Prantl (Süddeutsche Zeitung, 19./20. März 2016) – aus dem „Ländle ein Wunderländle“ zu machen. Er war „kein Ideologe, sondern ein begnadeter Pragmatiker“. Die Nähe zum Bürger gehörte von Anfang an zum Konzept seiner Politik. Er wollte ein Ministerpräsident „zum Anfassen“ sein. Schon 1976, noch als Fraktionsvorsitzender, hatte er alle 70 Wahlkreise im Land besucht. Direkt zu Beginn seiner Amtszeit setzte er eine Kommission „Bürgernähe in der Verwaltung“ ein, deren Aufgabe es war, Gesetze und Verordnungen auf ihre Notwendigkeit zu überprüfen. Die von Lothar Späth begonnene Reform der Verwaltung und der Versuch der Entbürokratisierung blieben allerdings in den Anfängen stecken.
Sein Konzept – „Hier spricht einer von uns, dem es geht wie uns“ – ging auf und zeigte sich in den Wahlergebnissen. In drei aufeinander folgenden Landtagswahlen konnte die CDU unter Führung von Lothar Späth jeweils ihre Alleinregierung verteidigen: In der Landtagswahl 1980 erzielte die CDU 53,35 Prozent der Stimmen (68 Abgeordnete), 1984 waren es 51,87 Prozent der Stimmen (68 Sitze) und 1988 erreichte sie 49,05 Prozent (66 Abgeordnete).
Als Instrument für die Umsetzung seiner ehrgeizigen Pläne zur Umgestaltung des Landes diente ihm die landeseigene Entwicklungsgesellschaft (LEG), deren eigentliches Geschäft weiterhin der Wohnungsbau war, die von Späth aber auch zur Entwicklung der Infrastruktur genutzt wurde. Sie agierte im ganzen Land, bot zinsgünstige Darlehen an und wurde vom Ministerpräsidenten auch für die staatlich gelenkte Industrieförderung eingesetzt. Er wollte in Baden-Württemberg die „Wende in die Zukunft“ einleiten und den im Land einsetzenden Strukturwandel unterstützend begleiten.
1986 initiierte er zusammen mit der Wirtschaft das Projekt „Forschungsstadt Ulm“, in dem universitäre Forschungseinrichtungen sowie Institute der Wirtschaft in enger Zusammenarbeit stehen und das noch heute erfolgreich agiert. Zudem wurde in Stuttgart-Pfaffenwald – Teil des Campus der Universität Stuttgart – ein Technologiezentrum gegründet, an dem die Universität Stuttgart, das Land und diverse Kreditinstitute beteiligt waren. In den 1980er Jahren entstanden im „Ländle“ mehr Studienplätze in modernen Technologien als in anderen Bundesländern, Berufsakademien wurden gefördert sowie Außenstellen von Fachhochschulen im ländlichen Raum. Neben der Unterstützung der Wissenschaftslandschaft verschrieb sich der Ministerpräsident, der selbst moderne Kunst sammelte, auch der Förderung von Kunst und Kultur, denn – so Lothar Späth – „der Mensch in der heutigen Welt braucht auch Nahrung für Geist, Seele und Sinne“. In seiner Regierungserklärung 1988 formulierte er, sein Ziel sei es „eine weit gefächerte, in die Fläche wie in die Spitze hineinwirkende kulturelle Infrastruktur aus(zu)bauen. Nicht die Inhalte wollen wir bestimmen, aber die Infrastruktur wollen wir gestalten, damit sich dies entfalten kann.“ So sorgte er zum Beispiel dafür, dass die Star-Geigerin Anne-Sophie Mutter als 13-Jährige ein zinsgünstiges Darlehen vom Land erhielt, damit sie ihre erste Stradivari erwerben konnte. Durch gezielte Unterstützung wurde das Stuttgarter Ballett zu einem Kulturbotschafter des „Ländles“.
Als Regierungschef von Baden-Württemberg reiste er als „Eroberer im Geschäftsanzug“ – so seine Biografin Marlis Prinzing – durch die ganze Welt, um die Geschäfte der einheimischen mittelständischen Unternehmen zu fördern und deren Chancen auf den Märkten auszuloten. In seinen Augen war Baden-Württemberg „das Land des Mittelstands“, deshalb durfte „die Dynamik des Mittelstands (...) nicht durch bürokratische Hemmnisse oder wettbewerbsverzerrende Rahmenbedingungen gebremst werden – sie muß, im Gegenteil, noch mehr Schubkraft erhalten“.
Auch auf europäischer Ebene war Baden-Württemberg unter Lothar Späth aktiv. Das Bundesland setzte 1988 mit den Regionen Katalonien, Lombardei und Rhônes-Alpes die immer noch bestehende Regionalpartnerschaft „Vier Motoren für Europa“ in Gang.
Kritik wurde an der Finanzpolitik des Ministerpräsidenten geübt. Die Opposition warf ihm vor, zu wenig Haushaltsdisziplin zu üben und durch immer neue Kredite, deren Zinsen erst am Ende der Laufzeit fällig wurden, die Schulden des Landes zu steigern und in die Zukunft zu verschieben. Hier muss allerdings festgehalten werden – so Marlis Prinzing –: „Die Verschuldung in Baden-Württemberg vervierzigfachte sich zwischen 1950 und 2005, doch fiel Späths Amtszeit dabei nicht aus dem Rahmen.“
„Solange er auf allen Posten erfolgreich blieb, war der bürgernahe Regent nicht zu fassen“ – so seine Biografin Marlis Prinzing. Ende der 1980er begann der allmähliche Niedergang des erfolgreichen Ministerpräsidenten. Die Fusion der vier öffentlich-rechtlichen Banken zu einer Landesbank scheiterte ebenso, wie ein Zusammenschluss von SDR und SWF. Mit Erwin Teufel, dem Chef der CDU-Landtagsfraktion, wuchs in den eigenen Reihen ein Konkurrent heran, dessen Werdegang dem seinen nicht unähnlich war. Späths Versuch, Teufel durch ein Ministeramt in das Kabinett einzubinden, scheiterte ebenso, wie Jahre zuvor der Versuch Filbingers in Bezug auf den Fraktionsvorsitzenden Späth.
Lothar Späth, dem das „Ländle“ fast schon etwas zu klein zu werden schien, strebte nach höheren politischen Ämtern, konnte aber nicht reüssieren. Viele sahen in ihm einen möglichen Nachfolger von Bundeskanzler Helmut Kohl. Sein Versuch, zusammen mit weiteren CDU-Politikern, auf dem Bremer Parteitag (11.–13. September 1989) Kohl zu stürzen, schlug allerdings fehl. Kohl wurde mit 77 Prozent der Stimmen als Parteivorsitzender bestätigt, Lothar Späth mit 357 von 731 Stimmen nicht wieder in das Präsidium gewählt.
In Baden-Württemberg wurde das Regieren für Späth schwerer, Erfolge im Land blieben aus, die CDU hatte mit einer Parteispendenaffäre zu kämpfen und Teile seines eigenen Kabinetts stellten sich gegen ihn. Im Dezember 1990 begann der als „Traumschiffaffäre“ bekannt gewordene Skandal Wellen zu schlagen und führte am 13. Januar 1991 zum Rücktritt Späths vom Amt des Ministerpräsidenten. Ihm wurde vorgeworfen, zahlreiche Ferienreisen unternommen zu haben, die von Wirtschaftsunternehmen finanziert worden seien. Der Verdacht der Vorteilsnahme stand im Raum. Die aufgenommen Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue und Vorteilsnahme wurden allerdings letztendlich eingestellt.
Nach seinem Ausscheiden aus der baden-württembergischen Landespolitik zog Lothar Späth sich nicht auf die Rolle eines „elder statesman“ zurück, sondern wechselte in die Wirtschaft und wurde ein „Pionier der Wendezeit“ (Stuttgarter Zeitung, 19. März 2016). Er übernahm die Aufgabe, das vormalige DDR-Großkombinat VEB Carl Zeiss Jena zu sanieren. Im Juni 1991 wurde er Vorsitzender der Geschäftsführung der Jenoptik GmbH. 1996 wurde das inzwischen erfolgreich agierende Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, und Lothar Späth wurde Vorstandsvorsitzender – ein Amt, das er 2003 niederlegte, als er (bis 2007) Vorsitzender des Aufsichtsrates der Jenoptik wurde. 2003 wurde er außerdem strategischer Berater in der Europazentrale der US-Investmentbank Merrill Lynch, 2005 der Geschäftsführer der Bank für Deutschland und Österreich.
2002 nahm ihn Kanzlerkandidat Edmund Stoiber in sein „Kompetenzteam“ auf, wo er für Wirtschaft, Arbeit und Aufbau Ost zuständig war. Zudem moderierte er eine Talkshow beim Sender n-tv und meldete sich als Publizist immer wieder zu aktuellen Themen der Gesellschaft zu Wort.
Auszeichnungen erhielt Lothar Späth im Laufe seines Lebens viele, so u. a. 1984 die Ehrendoktorwürde der Universität Karlsruhe. 2001 erhielt er zudem eine Honorarprofessur an der Universität Jena, wo er auch Lehrveranstaltungen abhielt.
So titelte die „Stuttgarter Zeitung“ (19. März 2016) als Lothar Späth, der an Demenz erkrankt war und in einem Stuttgarter Pflegeheim gelebt hatte, am 18. März 2016 im Alter von 78 Jahren verstarb.
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann würdigt den Verstorbenen mit den Worten: „Lothar Späth war ein Visionär im besten Sinne, weltoffen mit Weitblick, mutig und bürgernah. Er hat für Baden-Württemberg die Tür zur Welt geöffnet, nicht nur im wirtschaftlichen Sinne. ... Er hat den realpolitischen Kurs der baden-württembergischen Grünen mit geprägt. Wir hatten Glück, einen solchen Gegner zu haben.“ Erhard Eppler (SPD) betont sein ausgleichendes Wesen: „Das Verhältnis der Parteien zueinander hat Späth als Ministerpräsident so entspannt, wie sich das in einer Demokratie gehört.“ Rezzo Schlauch (Grüne) bezeichnet ihn als „Ausnahmepolitiker“ und „Solitär“, der immer auch ein „Mann des Volkes“ gewesen sei (Welt am Sonntag, 20. März 2016).